Da
ich zur Zeit nicht wirklich viel zu tun habe, dachte ich mir, dass ich endlich
mal einen Geocache angehen müsste, der mir bereits vor ca. einem Jahr
aufgefallen ist. Bei der Donnersberg-Runde handelt es sich jedoch nicht gerade
um einen Cache, den mal mal eben so in der Mittagspause erledigen kann, da es
sich um einen Wandercache handelt, für den insgesamt ungefähr 31 Kilometer zu
wandern sind. Hinzu kommt noch, dass bei der Strecke auch noch rund 1400
Höhenmeter zu bewältigen sind. Da ich der Meinung bin, dass eine solche
Wanderung auch genossen werden sollte und nicht in einem Dauerlauf absolviert gehört,
habe ich mich dazu entschlossen eine Tour über zweieinhalb Tage daraus zu
machen.
Nachdem
ich mir die Karte des Gebiets angesehen habe, entsprechende
Übernachtungsplätze, Wasserquellen, Schutzhütten etc. gefunden habe, fand ich
heraus, dass unter anderem einer der mittlerweile zehn Trekkingplätze in
Rheinland-Pfalz direkt neben der Route liegt. Diesen habe ich dann auch direkt
gebucht.
Der
Rucksack war schnell mit Zelt, Schlafsack, Isomatte und Proviant gepackt, der
GPX-Track aufs Garmin geladen und dann ging´s auf in Richtung Donnersberg.
Nachdem
der Parkplatz schnell gefunden war ging es an den rauen Felsen der
Falkensteiner Schlucht den Weg bergan. Nach wenigen hundert Metern war direkt
die erste Frage zu beantworten und ich
durfte durch einen kleinen Felsentunnel laufen. „Das fängt ja schon mal toll
an!“, dachte ich. Nachdem ich wieder aus dem Felstunnel herauskam, bemerkte
ich, dass eine meiner Wasserflaschen wohl den Berg geküsst hatte und bei jedem
Schritt mehr Wasser aus dem Riss schwappte. Na ja, das hatte ich mir anders
vorgestellt. Ich trank noch alles aus der Flasche, was gerade in mich rein
passte, dann verstaute ich die kaputte Flasche und machte mich weiter an den
ehrlich gesagt ziemlich anstrengenden Anstieg. Ohne Gepäck wäre das wohl nicht
so schlimm gewesen, doch mit insgesamt 15 Kilo auf dem Rücken kam ich doch
ordentlich ins Schwitzen. Am ersten Plateau angekommen, durfte ich jedoch die
erste Aussicht genießen, die für einiges entschädigte. Weiter bergan ging es
dann über kleine Singletrails und größere Waldwege über eine Anhöhe hin zur
Kronbuchenhütte, die leider geschlossen hatte. Ich nutzte die vorhandenen Bänke
jedoch trotzdem, um mich etwas zu stärken und meine Wanderschuhe für ein paar
Minuten auszuziehen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gut das tat.
Frisch
gestärkt ging es dann weiter zu einem weiteren Geocache, der mir bei der
Recherche für die Tour aufgefallen ist, eine Eremitenklause aus dem 15.
Jahrhundert. Um diese jedoch zu erreichen, musste ich einen Pfad bergab nehmen,
der mich zu diesem wirklich schönen Ort führte. Beim herunterlaufen wurde mir
schon klar, dass ich mir da einige Höhenmeter zusätzlich aufgehalst hab.
Nichtsdestotrotz genoss ich die Stille im Tal und fand auch den Cache recht
zügig.
Nun
ging es ohne große Schnörkel hinauf zum Gipfel des Donnersbergs, zum
Königsstuhl (, auf dem dummerweise jemand saß L)
Nachdem ich die dortige Aussicht für etwa eine halbe Stunde genossen habe,
machte ich mich auf dem keltischen Ringwall, über den Ludwigsturm hin zur
Schutzhütte am Hirtenfels, die einen fast genauso schönen Ausblick bot. Diesen
konnte ich jedoch erst genießen, nachdem ich mir endlich eine warme Mahlzeit
gemacht habe und einen Kaffee gekocht hatte.
Ein
weiteres Highlight wartete kurz darauf, der Adlerbogen. An diesem wunderschönen
Platz befindet sich eine Startrampe für Drachenflieger. Den Ausblick von dieser
Stelle genoss ich dann für eine weitere halbe Stunde und machte mich dann auf
mein nächstes Ziel, die Burgruine Wildenstein zu erreichen, an der ich auch
hoffte nächtigen zu können.
Der Weg dorthin war gespickt mit Aussichtspunkten, die ich jedoch größtenteils links liegen ließ, um noch im Hellen anzukommen, was ich dann letztendlich auch schaffte. Nachdem ich die Ruine, von der wirklich nicht mehr sehr viel übrig war, erkundet hatte, bot sich nur ein einziger Platz an, an dem man schlafen konnte. Dieser wurde kurz gesäubert und das Lager aufgeschlagen. Nach einer weiteren warmen Mahlzeit und dem Genuss der Stille auf dem Berg, schlief ich zu den lieblichen Tönen eines Uhus ein.
Der
zweite Tag begann morgens um ca. sechs Uhr. Als ich wach wurde durfte ich
direkt einen wunderschönen Sonnenaufgang miterleben. Als alles wieder im
Rucksack verstaut war, machte ich mich an den Abstieg ins Wildensteiner Tal, wo
ich einen kleinen Bach fand, der mich mit Trinkwasser für den Weg versorgte.
Dies führte natürlich leider auch dazu, dass der Rucksack wieder um einiges
schwerer wurde. Aber egal. Es ging erst mal wieder bergauf hin zum
Waltarifelsen, zum Saufelsen, zum Beutelfelsen und zum Dampfnudelfelsen. Ja,
felsig war es hier wirklich. Ein ständiges Auf und Ab forderten viel Schweiß,
den ich eigentlich mit einem kühlen Weizen auf der Kupferberghütte bekämpfen
wollte. Nachdem ich an der Hütte angekommen war, musste ich jedoch feststellen,
dass diese nur an Sonn und Feiertagen geöffnet hat und ich musste durstig in
Richtung Camp weiterziehen, dass nur noch ein paar hundert Meter entfernt war.
Der
gebuchte Trekkingplatz war schnell gefunden und da ich der erste vor Ort war,
konnte ich mir ein schönes Plätzchen für mein Zelt aussuchen. Nachdem das Zelt
stand und alles aufgebaut war, machte ich mich an den schönsten Teil, das
Feuermachen. Nachdem jede Menge kleines und trockenes Holz gefunden war, holte
ich den Feuerstahl heraus und versuchte mein Glück. Nach anfänglichen
Schwierigkeiten hat es dann doch funktioniert und der Zunder fing einen Funken,
der sich mit Hilfe des anderen Kleinholzes schnell in ein schönes Feuerchen
verwandeln ließ.
Nach
einer erholsamen Nacht und einem ordentlichen Frühstück am Feuer ging es dann
auf zur letzten Etappe des Weges, die nur noch etwa 7 Kilometer betrug. Sie
führte vorbei an der roten Halde, den Katharinengruben und jeder Menge anderer
Sehenswürdigkeiten und führte nach Errechnung der Koordinaten des finalen
Lageplatzes des Caches zur schönen Aussicht. Diese wurde gleich genutzt um noch
eine abschließende Pause zu machen, sich ins Logbuch des lange ersehnten Caches
einzutragen, einen riesigen Travelbug mitzunehmen und einen letzten Schluck aus
der Wasserflasche zu nehmen, bevor es wieder an den Abstieg hin zum Parkplatz
ging, der noch etwa 2 Kilometer entfernt war.
Am
Auto angekommen war ich erst mal froh, den Rucksack im Kofferraum verstauen zu
können und in die mitgebrachten leichten Laufschuhe zu schlüpfen, die für die
Fahrt nach Hause äußerst angenehm waren.
Insgesamt
waren es zweieinhalb wirklich tolle Tage in der Natur, die von einer Vielzahl
wundervoller Aussichten und Erlebnisse geprägt waren. Vielen Dank an das Team
KaLeTi, dass diese wundervolle Wanderung zusammengestellt hat. Es sollte mehr
von diesen Caches geben!
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